B

- Backenzahn
- Befund
- Behandlungsfehler
- Beläge
- BEMA
- Benigne
- Beschleifen
- Bisshebung
- Bisskontrolle
- Bleaching
- Bohren
- Bonusheft
- Brackets
- Brücke
- Bruxismus
- Bukkal
Backenzahn
Die seitlich im Gebiss stehende Zähne (Zahnschema). Sie dienen zum Zerreiben und Zermahlen der Nahrung. Man unterscheidet die großen Backenzähne (Molare) und kleinen Backenzähne (Prämolare). Zusammengefasst nennt man sie auch Seitenzähne.
Befund
Das Ergebnis der zahnmedizinischen Untersuchung. Dazu zählen nicht nur der direkt sichtbare Zustand jedes Zahns, sondern auch etwa die Kaumuskulatur und Kiefergelenke sowie die Ergebnisse etwaiger Röntgen- und Laboruntersuchungen.
Behandlungsfehler
Die Verletzung der allgemeinen ärztlichen Regeln, oder auch eine Behandlung, die nicht dem aktuellen medizinischen Standard und zahnmedizinischen Wissen entspricht. Die Beweislast dafür liegt zunächst beim Patienten; nur wenn er dem Arzt einen groben Fehler nachweisen kann, muss dieser beweisen, dass etwaige Folgeschäden nicht dadurch zustande kamen.
Rechtlich gesehen kommt ein Vertrag zustande, sobald der Patient auf dem Zahnarztstuhl Platz nimmt. Damit hat der Zahnarzt Anspruch auf sein Honorar, der Patient auf eine ordentliche Behandlung. Wenn ein gesetzlich Versicherter den Verdacht auf einen Behandlungsfehler hegt, kann er sich an seine Krankenkasse wenden; sie wird eventuell ein Gutachten anfordern. Patienten können sich aber auch direkt an eine der Patientenberatungsstellen bei den Kassenzahnärztlichen Vereinigungen (KZV) wenden und sich kostenlos Rat holen.
Beläge
BEMA
Abkürzung für BEwertungsMAßstab. Darunter versteht man das Vergütungssystem für gesetzlich krankenversicherte Patienten. Es legt fest, wie viel der Zahnarzt für die jeweiligen Leistungen von der Krankenkasse vergütet bekommt. Für Privatversicherte gilt die GOZ.
Benigne
Fachwort für „gutartige“. Gutartige Wucherungen zum Beispiel wachsen nicht (wie bösartige maligne) in anderes Gewebe hinein, sie verdrängen es nur.
Beschleifen
Abtragen von (oft gesunder) Zahnsubstanz, um dem Zahn eine bestimmte Form zu geben. Manchmal werden auch zwei benachbarte Zähne beschliffen, um ihren Abstand zu vergrößern und so etwaigen Wachstumsproblemen im Kieferknochen entgegen zu wirken. Meist bildet sich im Laufe einiger Monate neue Schicht Zahnschmelz. Der Zahnarzt nutzt dazu spezielle rotierende Instrumente, die zum Schutz der Zahnsubstanz vor der entstehenden Wärme mit Wasser gekühlt werden.
Zum Einsetzen einer Krone oder zum Aufbau einer Brücke schleift man ihn meist konisch. In der Regel schmerzt das Abschleifen nicht, es kann aber unter örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) stattfinden. Der Zahnstumpf reagiert nach dieser Präparation bisweilen einige Zeit empfindlich auf Wärme und Kälte. Es kommt aber auch vor, dass die Pulpa eines Zahns schon so geschädigt ist, dass ihr das Abschleifen sozusagen den Rest gibt: Sie stirbt dann nach einiger Zeit ab.
Bisshebung
Die Abstandsvergrößerung zwischen Ober- und Unterkiefer. Teils ist sie ein natürlicher Vorgang, etwa beim Durchbruch der ersten Milch-Backenzähne (Milchgebiss) und später mehrfach beim Erscheinen der Backenzähne des Dauergebisses. Aber Bisshebung wird auch als Maßnahme zur Korrektur von Fehlbissen eingesetzt – zum Beispiel bei Tiefbiss, wenn Zähne schon in die gegenüber liegende Mundschleimhaut einbeißen.
Bisskontrolle
Es ist wichtig, dass die Zähne von Ober- und Unterkiefer exakt (auf Bruchteile eines Millimeters genau) aufeinander treffen. Das verbessert nicht nur das Beißen; falsche Zahnstellungen können auch zu Schmerzen beim Kauen, Verspannungen, Kopf- und Nackenschmerzen führen. Um nach einer Zahnbehandlung (Füllung, Brücke, Krone, Implantat usw.) den Biss zu kontrollieren, lässt der Zahnarzt den Patienten auf ein Stück Okklusionsfolie beißen. Sie überträgt einen (harmlosen) Farbstoff auf die Zähne und macht so die Kontaktstellen sichtbar. Man erkennt sofort, welche Zähne etwa zuerst Kontakt bekommen und welche gar nicht.
Bleaching
Mit diesem englischen Wort (ausgesprochen „blietsching) bezeichnet man das künstliche Aufhellen der Zähne mit Bleichmitteln. Das Bleichen der Zähne wird von zahlreichen Zahnärzten angeboten sowie von Zahnkosmetikstudios, in denen in der Regel Dentalkosmetiker arbeiten.
Die Bleichmittel enthalten Stoffe, die auf chemischem Wege bestimmte Farbstoffe entfärben, die sich auf den Zähnen abgesetzt haben – vor allem aus Tee, Tabakwaren, Kaffee und Rotwein. Es gibt bleichende Streifen zum Auflegen (Whitestrips) sowie Bleichzahnpasten. Sie enthalten außer Bleichmitteln auch Schleifmittel und können daher den Zahnschmelz angreifen. Besser wirken Bleaching-Verfahren, die man aber nur nach Rücksprache mit dem Zahnarzt einsetzen sollte.
Bohren
Bei Karies muss der Zahnarzt die befallenen Stellen des Zahns vollständig entfernen. Dazu dienen rotierende Bohrer und Schleifer. Je nach Aufgabe gibt es sie in unterschiedlichen Formen und für verschiedene Geschwindigkeiten. Die von Karies zersetzte, relativ weiche Zahnsubstanz schaufelt und fräst er mit einem niedrigtourigen Bohrer heraus, der freilich beim Patienten wegen des Brummens im Kopf nicht besonders beliebt ist. Um dann das entstandene Loch – im Fachjargon die Kavität – im Zahn für die Füllung zu präparieren, muss dann auch die gesunde, harte Zahnsubstanz bearbeitet werden. Dazu dienen diamantbesetzte Bohrer und Schleifer, die mit hohen Drehzahlen arbeiten und ein singendes Geräusch erzeugen. Damit die beim Bohren entstehende Wärme den Zahn nicht schädigt, werden sie mit Wasser gekühlt. Solche wassergekühlten Schleifer werden auch eingesetzt, um einem Zahnstumpf die richtige Form zum Aufsetzen einer Krone zu geben.
Auch der Einsatz eines Implantats erfordert Bohren: Unter Betäubung (Lokalanästhesie) wird ein Loch in den Kieferknochen gefräst, in das der Zahnarzt dann die künstliche Zahnwurzel schraubt.
Bonusheft
Die gesetzlichen Krankenkassen geben ihren Mitgliedern Festzuschüsse zum Zahnersatz, wenn sie mindestens einmal pro Jahr einen Zahnarzt besucht haben. Zum Nachweis dient das Bonusheft, in dem der Zahnarzt die Kontrolluntersuchungen dokumentiert. Werden lückenlose jährliche Untersuchungen in fünf aufeinander folgenden Jahren nachgewiesen, zahlen die Kassen 20 Prozent Zuschuss; bei 10 Jahren erhöht er sich auf 30 Prozent. Für Kinder und Jugendliche gibt es ein spezielles Vorsorgeprogramm, das zwei Zahnarztbesuche pro Jahr erfordert. Gezwungen wird niemand, ein Bonusheft zu führen, es ist aber sehr sinnvoll, weil es eventuell viel Geld spart.
Brackets
Geräte zur Behandlung von Zahnfehlstellungen, mit denen Zähne im Ganzen bewegt werden können. Es sind kleine Riegel aus Edelstahl (mitunter auch Keramik oder durchsichtigem oder farbigem Kunststoff), die mit einem selbsthärtenden Klebstoff auf den Zähnen befestigt werden. Um guten Halt zu gewährleisten, wird die Zahnoberfläche vorher angeätzt.
Die Brackets (sprich brekkets) werden nun mit Drähten oder Federn verbunden, und die so erzeugten Druck- und Zugkräfte ziehen oder schieben die Zähne im Laufe vieler Monate in die gewünschte Position. Alle paar Wochen reguliert sie der Kieferorthopäde nach, denn Angriffspunkt, Stärke und Richtung der ausgeübten Kräfte muss genau angepasst sein.
Brackets sind ein sehr mächtiges Mittel. Je nach Wunsch kann man damit zum Beispiel Zähne aufrichten, verlagern, drehen oder die Position der Zahnwurzel im Kieferknochen verändern.
Normalerweise befestigt man die Brackets außen an den Zähnen. Dort sind sie natürlich deutlich sichtbar. Man kann sie aber auch als sogenannte Lingualbrackets auf der Innenseiten der Zähne befestigen. Dort sind sie zwar unsichtbar, stören aber unter Umständen beim Sprechen und Kauen und sind zudem schlechter zu reinigen.
Brücke
Zahnersatz, der eine Lücke zwischen zwei stabilen Zähnen überdeckt. Es gibt auch Freiendbrücken, die eine Zahnlücke am Ende des Gebissbogens schließen. Meist sind Brücken fest einzementiert, es gibt aber auch herausnehmbare Brücken. Die Brücke selbst ruht stets auf mindestens zwei Ankerzähnen, die allerdings zuvor abgeschliffen (Beschleifen) und mit einer Krone versehen werden müssen. Meist besteht die Brücke aus Metall, das aus kosmetischen Gründen mit zahnfarbener Keramik verkleidet ist. Bei Frontzähnen werden auch gerne die natürlicher wirkenden Vollkeramik-Brücken gewählt. Die Vorteile einer Brücke ist ihre gute Haltbarkeit und Verträglichkeit, zudem lassen sie sich vergleichsweise einfach einsetzen. Allerdings fehlt unter der Brücke die regelmäßige Belastung des Kieferknochens, zudem muss beim Einsetzen ein Teil der Zahnsubstanz der Ankerzähne geopfert werden. Bessere Alternative ist eventuell ein Implantat.
Bruxismus
Bukkal
Zur Wange (lat. bucca) hin gerichtet. Mit dem Wort „bukkal“ bezeichnet man die (zur Wange zeigenden) Außenflächen der Backenzähne.