Bösartige Tumore

Die gefährlichen und unbehandelt zum Tod führenden, bösartigen (malignen) Tumore wuchern ungehemmt in andere Gewebe hinein. Sie verdrängen also das Gewebe nicht sondern durchdringen es. Gerade in der Mundhöhle wachsen sie meist sehr rasch. Manche Tumore neigen zudem dazu, Metastasen zu bilden, also Tochtergeschwülste, die mit dem Blutstrom oder durch das Lymphsystem in andere Teile des Körpers transportiert werden und dort ebenfalls Tumore bilden.
Früherkennung kann Leben retten
Schon sehr kleine Tumore bilden oft Metastasen, was die Heilungschancen beträchtlich mindert. Nicht selten bilden sie sich auch trotz Operation an der gleichen Stelle erneut. Krebs in der Mundhöhle ist keineswegs selten, über 10.000 Menschen allein in Deutschland erkranken pro Jahr daran. Davon betroffen sind überwiegend Männer und ein besonders hohes Risiko haben Raucher.
Je nach Art des wuchernden Gewebes unterscheidet man verschiedene Typen. Bei den eher seltenen Sarkomen wuchert das Bindegewebe. Karzinome dagegen gehen von der obersten Hautschicht aus. Sie sind weit häufiger und zudem besonders bösartig, weil sie früh Metastasen bilden, die sich dank der guten Durchblutung der Mundhöhle rasch ausbreiten. Die wichtigsten Ursachen sind Rauchen, Alkoholgenuss und schlechte Zahnpflege.
Gerade weil Tumore in der Mundhöhle rasch wachsen und sehr gefährlich sein können, kommt es auf die Früherkennung an. Je früher die Wucherung entdeckt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Deshalb sollte man jede Veränderung in der Mundhöhle kritisch prüfen und beobachten, denn die ersten Krebsanzeichen sind recht unscheinbar. Dazu gehören neben Wucherungen auch verhärtete oder schmierige Stellen, Blutungen, Verfärbungen, Druckstellen, Entzündungen aber auch Schluckbeschwerden, Mundgeruch und natürlich Schmerzen. Wenn diese Erscheinungen nicht binnen weniger Tage wieder verschwinden, gehen Sie dringend zum Zahnarzt!
Laboruntersuchung schafft Klarheit
Vermutlich wird der Zahnarzt sie zunächst nach ihren Beschwerden befragen und auch abklären, wie lange sie schon auftreten und ob es Risikofaktoren wie Rauchen oder Alkoholkonsum gibt. Dann wird er sich die verdächtige Stelle ansehen und auch den Kopf- und Halsbereich nach verdächtigen Schwellungen (eventuellen Tochtergeschwülsten) abtasten. Meist wird er unter örtlicher Betäubung dann Proben des Gewebes nehmen und zur Untersuchung in speziellen Labors schicken. Sie stellen die Art des Tumors fest und ermitteln, ob er gutartig oder bösartig ist. Auch gutartige Geschwülste müssen natürlich entfernt werden, zumal sie sich mitunter in bösartige Tumore verwandeln können.
Ergibt die Untersuchung, dass tatsächlich ein Tumor vorliegt, werden Sie vermutlich in eine Fachklinik überwiesen. Nur dort gibt es Geräte wie Computer-Tomografen, Magnetresonanz-Tomografen und Ultraschall, mit denen die Ärzte die Ausdehnung des Tumors genau bestimmen und auch feststellen können, ob ein bösartiger Tumor schon Metastasen gebildet hat.
Die anschließende Behandlung hängt vom Ergebnis dieser Untersuchungen ab. Weiße oder rote Flecken etwa können frühe Krebsstadien (Vorkrebs) sein. Sie sind noch harmlos und lassen sich leicht unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose entfernen – mit dem Messer oder heute oft per Laserstrahl.
Messer, Strahlen, Chemo
Entwickelte Karzinome werden meist herausgeschnitten. Zusätzlich können die Ärzte zu einer Strahlentherapie raten, die vor oder nach der Operation angewandt wird und die Krebszellen durch energiereiche Strahlen zerstört – auch solche, die mit der Operation nicht entfernt werden konnten. Manchmal ist auch nur Strahlentherapie sinnvoll. Oder sie wird kombiniert mit einer Chemotherapie. Sie ist besonders dann sinnvoll, wenn der Krebs sich schon stark im Körper ausgebreitet hat oder an schwer zugänglicher Stelle sitzt. Allerdings hat Chemotherapie viele Nebenwirkungen. Denn dabei werden dem Körper Gifte zugeführt, die zwar die Krebszellen am Wachstum hindern aber auch die normalen Körperzellen schädigen.
Ist der Tumor besiegt, muss das zerstörte Gewebe wieder aufgebaut werden. Je nach Art des Gewebes gibt es verschiedene Möglichkeiten – etwa durch Implantate (künstliche Zähne), Hautverpflanzungen oder künstliches Knochenmaterial.
Tödlicher Qualm
Tabakkonsum zählt zu den größten Gefahren für die Mundhöhle und natürlich auch für den gesamten übrigen Körper. Zu den vergleichsweise harmloseren Folgen der zahllosen Giftstoffe im Rauch zählen etwa ein verminderter Geruchs- und Geschmackssinn, verfärbte Zähne und Mundgeruch. Bedenklicher ist die Wirkung auf Zahnfleisch und Zahnhalteapparat. So haben Raucher meist tiefere und stärker erkrankte Zahnfleischtaschen als Nichtraucher, häufiger Knochenschwund im Zahnfach und daher gelockerte Zähne. Diese Parodontitis wirkt sich dann eventuell auch auf andere Körperteile negativ aus.
Vor allem aber haben Raucher ein sechsmal höheres Risiko als Nichtraucher, an Mundkrebs zu erkranken. Die Gifte im Rauch schädigen die Schleimhautzellen, so dass sie mitunter zu wuchern beginnen. Auch Rachen, Kehlkopf und Speiseröhre sind gefährdet und in besonderem Maße natürlich das Atmungssystem mit Luftröhre und Lungen.
Wer Krebs vorbeugen will, sollte also – neben guter Mundpflege und Verzicht auf regelmäßigen Alkoholkonsum – mit dem Rauchen aufhören.
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