GKV-Finanzstabilisierungsgesetz: KZV BW-Vorstand schickt rund 1.500 Protestschreiben an Bundesgesundheitsminister Lauterbach
Der Entwurf für das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz stößt bei der Zahnärzteschaft auf erheblichen Widerstand. Nach einem Aufruf der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KZV BW) haben rund 1.500 Zahnärztinnen und Zahnärzte ein Protestschreiben an den Bundesgesundheitsminister unterzeichnet.
Im Rahmen des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes droht eine massive Verschlechterung der Patientenversorgung. Um den Protest des Berufstands gegen diese Maßnahmen zu untermauern, haben rund 1.500 Zahnärztinnen und Zahnärzte einen offenen Brief an Gesundheitsminister Lauterbach unterzeichnet. Die Briefe wurden dem Ministerium in dieser Woche durch den Vorstand der KZV BW mit einem Begleitschreiben zugestellt.
Verlust von Praxisstandorten droht Darin heißt es: „Die geplante Wiedereinführung einer harten Budgetierung wird die Zahnarztpraxen vor erhebliche wirtschaftliche Probleme stellen. Infolgedessen wird insbesondere in strukturschwächeren Gebieten die Niederlassungsbereitschaft des zahnärztlichen Nachwuchses sinken, viele Praxisstandorte werden dadurch in den nächsten Jahren verloren gehen. Zudem wird eine harte Budgetierung die Durchführung wichtiger neuer Leistungen, wie z. B. im Bereich der Parodontitistherapie, ausbremsen. Im Ergebnis kommt es zu dem, was Sie wiederholt ausgeschlossen haben: zu einer massiven Reduktion des Leistungsangebotes, die eine erhebliche Verschlechterung der Mundgesundheit vieler Menschen zur Folge hätte.“
Zahnärzteschaft leistet Sparbeitrag schon seit Jahren Weiterhin wird darauf verwiesen, dass der Anteil der Ausgaben der Krankenkassen für zahnärztliche Leistungen seit dem Jahr 2000 von ca. 9 Prozent auf mittlerweile nur noch 6,25 Prozent gesunken sei. „Dies zeigt, dass die Zahnärzteschaft seit Jahren einen Beitrag zur Stabilisierung der Krankenkassenfinanzen leistet“, so der Vorstand der KZV BW.