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Normalisierung nach der Pandemie: Aktueller Medizinklimaindex der Stiftung Gesundheit

Die Stiftung Gesundheit führt regelmäßig eine repräsentative bundesweite Befragung zur wirtschaftlichen Situation und Zuversicht in der ambulanten Gesundheitsversorgung durch. Das Ergebnis: Nach der Corona-Pandemie helle sich die wirtschaftliche Stimmung zwar auf, bleibe aber weiterhin deutlich unter dem langjährigen Mittel.

„Die Stimmung hellt zwar auf, die grundlegenden Herausforderungen eines hoch regulierten und administrativ überkomplexen Systems bleiben hingegen bestehen“, so der Studienleiter Prof. Konrad Obermann. Gründe sieht Obermann in der „strukturell schwierigen Situation im Gesundheitswesen“. Die finanzielle Lage sei bspw. durch die Kosten der Corona-Maßnahmen angespannt, hinzu komme die Streichung der Neupatientenregelung und eine „fehlende Anpassung der Vergütung an inflationsbedingte deutliche Preissteigerungen bei Sachkosten und Personal“.

Das Medizinklima gesamt erreicht in der aktuellen Erhebung einen Wert von -19,6 Punkten (Veränderung zu Quartal 4 2022: + 10,8 Punkte). Bei den befragten Zahnärzt*innen hat sich der Wert um 9,0 Punkte von -41,3 auf -32,3 verbessert.

Pessimistische Aussichten

20 Prozent der Zahnärzt*innen beurteilen die aktuelle wirtschaftliche Lage als gut, 49,6 Prozent als befriedigend und 30,4 Prozent als schlecht. In die kommenden sechs Monate blickt eine Mehrheit der ambulant Tätigen pessimistisch: 56,9 Prozent der Zahnärzt*innen geben an, dass die wirtschaftliche Situation ungünstiger werde (bei den Hausärzten sind es 58 Prozent und bei Fachärzten 56 Prozent). Lediglich 5,2 Prozent erwarten eine Verbesserung.

Im Vergleich zum ifo-Geschäftsklimaindex wird deutlich, dass die wirtschaftliche Stimmung bei ambulant Tätigen nach wie vor schlechter ist als in den Branchen der gewerblichen Wirtschaft.

Die Ergebnisse der repräsentativen Befragung finden Sie hier.