
Entwicklungen bei den Krankenkassen: aktuelle Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums
Die Finanzreserven in Höhe von 10,4 Mrd. Euro hätten rund 0,4 Monatsausgaben und somit dem Zweifachen der gesetzlich vorgesehenen Mindestreserve entsprochen. Der Gesundheitsfonds habe einen Überschuss von rund 4,3 Mrd. Euro verbucht. Die Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds betrage zum Stichtag 16. Januar 2023 rund 12,0 Mrd. Euro. Mit dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz sei bereits vorgesehen, dass von den Finanzreserven der Kassen rund 2,5 Mrd. Euro und aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds rund 4,7 Mrd. Euro zur Stabilisierung des durchschnittlichen Zusatzbeitragssatzes im Jahr 2023 herangezogen werden sollen.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) betonte: „Der moderate Überschuss der gesetzlichen Krankenkassen zeigt, dass die Finanzen der GKV mit dem ergänzenden Bundeszuschuss von 14 Milliarden Euro zielgenau stabilisiert wurden.“ Die Beitragszahler*innen habe man „vor hohen Steigerungen zum Jahreswechsel geschützt“.
Höhere Zusatzbeiträge bei den meisten Krankenkassen
Zum 1. Januar 2023 haben 66 Krankenkassen die Beitragssätze erhöht, sagte das Bundesgesundheitsministerium. Für 25 Kassen ist der Zusatzbeitrag konstant geblieben, vier Kassen haben den Beitrag gesenkt. Somit steigen die Beiträge für zwei Drittel der gesetzlich Krankenversicherten in Deutschland.
Unterschiede gibt es bei der kassenindividuellen Höhe des Zusatzbeitrags: je nach Krankenkasse liegt der Beitrag bei 0,8 Prozent bei der günstigsten Kasse und bei 1,9 Prozent bei der teuersten. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag lag in 2022 bei 1,3 Prozent und wurde angehoben auf 1,6 Prozent in 2023. Die Zusatzbeiträge kommen zu dem allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent vom Einkommen hinzu, wobei sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer diesen teilen.
Das BMG hat die finanzielle Entwicklung der GKV im 1.-4. Quartal 2022 in der Übersicht hier veröffentlicht.